Windows 11 läuft auf vielen PCs nicht

Microsoft hat die nächste Windows-Generation vorgestellt, Windows 11. Wer Windows 10 länger als zwei Jahre im Einsatz hat, erhält das Upgrade kostenlos. Das neue Betriebssystem präsentiert sich endlich konsistent und bringt auch einige optische Neuerungen mit sich. So beispielsweise eine mittige Taskleiste, neue Systemicons, eine neue Systemfont und eine merklich bessere Performance. Windows 11 wird voraussichtlich gegen Ende 2021 und Anfang 2022 verfügbar sein.

Leider gibt es einen Haken. Viele PCs, darunter auch brandneue, werden Windows 11 nicht ausführen können. Unzählige Nutzer stoßen bereits jetzt, Monate vor der Veröffentlichung, auf Kompatibilitätsprobleme.

Offizielle Mindestanforderungen

Ein 64-bit-Dual-Core-Prozessor mit einer Taktfrequenz mit mindestens 1 GHz, 4 GB Arbeitsspeicher und 64 GB Festplatten- oder SSD-Speicherplatz. Eine DirectX 12-kompatible Grafikkarte, einen Bildschirm mit mindestens 9″ HD-Auflösung (720p) gibt Microsoft als Mindestanforderungen an. Das klingt gar nicht schlimm, denn die meisten PCs dürften diesen Anforderungen entsprechen.

Mit der PC-Integritätsprüfung (engl. PC Health Tool) von Microsoft kann der PC auf Kompatibilität geprüft werden. Trotzdem erhalten derzeit viele Anwender neuer Geräte die Meldung, „Windows 11 kann auf diesem PC nicht ausgeführt werden„.

PC-Integritätsprüfung
PC-Integritätsprüfung

TPM und Secure Boot

TPM (Trusted Platform Module) 2.0 und Secure Boot muss der PC unterstützen, um Windows 11 ausführen zu können. Auch dem werden die meisten PCs ab Baujahr 2016 gerecht. Beide Einstellungen können im UEFI des PCs, sofern unterstützt, aktiviert bzw. deaktiviert werden. Je nach Hersteller ist der Weg in das UEFI/BIOS anders, daher kann ich an dieser Stelle kein Tutorial bereitstellen.

Bitte beachten, bei Intel-Prozessoren kann die Option PTT (Platform Trust Technology) heißen, bei verschiedenen AMD-Prozessoren fTPM.

Prüfen, ob PC TPM und Secure Boot aktiv sind

In der Windows-Suchleiste „Systeminformationen“ eingeben. Die blau markierten Zeilen im nachfolgenden Bild müssen übereinstimmen:

Stimmen alle Punkte mit dem obigen Screenshot überein, die PC-Integritätsprüfung zeigt aber dennoch an, dass Windows 11 auf Ihrem PC nicht installiert werden kann, liegt ein anderes Problem vor.

Microsoft hat einen Cut gemacht

Viele Prozessoren werden nicht mehr unterstützt, das ist die traurige Tatsache. Darunter sind Leistungstiere wie der Intel i7 und auch zahlreiche AMD Ryzen-Prozessoren, die bis Dato immer noch in Computer eingebaut werden. Einen Gefallen tut sich Microsoft damit nicht, der Marktanteil dürfte auf dem ohnehin schwächelnden PC-Markt damit nur langsam in die Gänge kommen.

Eine vollständige Liste unterstützter Prozessoren kann hier bei Microsoft eingesehen werden. Ist Ihr Prozessor nicht aufgeführt, bleibt leider keine andere Wahl, als einen neuen PC zu kaufen. Hoffnung, dass die Bastler-Szene bald einige Workarounds präsentiert, um das neue Windows auch auf nicht-unterstützten Prozessoren zu betreiben, ist gerechtfertigt.

Windows 10 wird bis 2025 unterstützt

Wer keinen neuen Computer kaufen möchte, braucht noch nicht in Panik zu verfallen. Für Windows 10 Home und Windows 10 Pro endet der Support erst am 14. Oktober 2025. Bis dahin gibt es auch weiterhin Updates. Zudem braucht jedes neue Betriebssystem bekanntlich eine gewisse Anlaufzeit, um lästige Fehler zu beseitigen.

Update 02.07.2021

Nach viel Kritik möchte Microsoft einige Entscheidungen nochmals überdenken und hat das Tool „PC-Integritätsprüfung“ zurückgezogen. Aktuell liest man auf der entsprechenden Seite nur, dass demnächst eine aktualisierte Version des Tools verfügbar sein wird.

Microsoft-Webseite: PC-Integritätsprüfung „demnächst verfügbar“

Unter anderem möchte man in Redmond bisher nicht-unterstützte Prozessoren von AMD und Intel mit Windows 11 testen, um das neue Windows auf mehr Geräten als zuvor geplant, anbieten zu können. Man darf also hoffen, dass der bisher als inkompatibel deklarierte PC eventuell doch noch mit dem neuen Windows 11 betrieben werden kann.

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