Betriebssysteme gibt es wie Sand am Meer, meistens dreht sich dabei aber alles um Windows, macOS oder Linux. Neue Systeme die heute erscheinen, basieren meist auf Linux. Die nachfolgenden Betriebssysteme haben alle zumindest eines gemeinsam, sie befinden sich in aktiver Entwicklung und basieren nicht auf einem Linux-System.
Hier sind fünf kaum bekannte Betriebssysteme kurz vorgestellt.
FreeDOS
Die Entwicklung von FreeDOS startete 1994 als Alternative zu MS-DOS, nachdem Microsoft bekanntgab, die DOS-Entwicklung zugunsten von Windows einzustellen. Bis heute befindet sich das Projekt in stetiger Entwicklung und liegt oftmals neuen Computern bei, die ohne Windows-Betriebssystem ausgeliefert werden.
Die Entwicklung des Systems läuft im Hinblick auf die Möglichkeit zur Weiterbenutzung „alter“ DOS-Programme, die bis auf wenige Ausnahmen keine Kompatibilitätsprobleme aufweisen. Sogar Windows-Versionen (1.x – 3.x) lassen sich damit betreiben. FreeDOS kann nativ im Gegensatz zu MS-DOS mit optischen Medien arbeiten und in ein Netzwerk eingebunden werden.
FreeDOS ist kostenlos und kann auf der Herstellerseite heruntergeladen werden.
Visopsys
Visopsys steht für Visual Operating System und ist ein System, das von Andy McLaughlin seit 1997 stetig entwickelt wird. Das System wurde mit dem Ziel entwickelt, die Vorteile aller Betriebssysteme zu vereinen, aber auch nach 20 Jahren stetiger Entwicklung wird darauf hingewiesen, dass es nicht annähernd fertig sei. Teilweise ist Visopsys auch auf Deutsch übersetzt, an einigen Stellen weist der Languagepack, der bei der Installation ausgewählt werden kann, aber noch Übersetzungsfehler auf.
Tatsächlich ist Visopsys kein Devariat anderer Betriebssysteme und wird von Haus aus bereits mit einigen Programmen ausgeliefert. Der kanadische Hobbyprogrammierer arbeitet hauptsächlich in seiner Freizeit daran und will dabei keine weitere Hilfe in Anspruch nehmen. Neben der Unterstützung für die gängigsten Bild- und Videoformate, bietet das Betriebssystem auch Unterstützung für optische Medien und Kompatibilität zu den meisten Dateisystemen.
Visopsys ist kostenlos und kann auf der Herstellerseite heruntergeladen werden.
KolibriOS
KolibriOS ist eine Abspaltung des ehemaligen OpenSource-Projekts MenuetOS und wird seit 2004 entwickelt. Die Entwickler legen sehr viel Wert auf Unabhängigkeit, Geschwindigkeit, Kompatibilität für Hardware und Dateisysteme. Tatsächlich ist das System nach der Installation nur wenige Megabyte groß und bootet in wenigen Sekunden.
Trotzdem die letzte Hauptversion des Leichtgewichts im Jahr 2009 veröffentlicht wurde, werden dennoch regelmäßig Nightly Builds veröffentlicht und auch die Community zeigt sich aktiv. Kolibri wurde Flat-Assembler/Maschinensprache geschrieben und enthält nach der Installation die üblichen Programme für Textverarbeitung, Bildbearbeitung, diverse Spiele, Musikplayer und Browser.
KolibriOS ist kostenlos und kann auf der Herstellerseite heruntergeladen werden.
HaikuOS
HaikuOS ist der quelloffene Nachfolger des legendären BeOS. Ziel des Projekts ist, BeOS vollständig nachzubauen, an moderne Gegebenheiten anzupassen und weiter zu verbessern. Haiku basiert nicht auf dem Quellcode von BeOS, es handelt sich um eine Nachprogrammierung, die allerdings vollständige Kompatibilität zu Be-Anwendungen bietet. Auch moderne, aus der Linux-Welt portierte Anwendungen lassen sich zwischenzeitlich finden, so zum Beispiel LibréOffice wie auch diverse Musik- und Videoprogramme.
Das System befindet sich derzeit im Alpha-Status, zeigt sich mit einer regen Community und regelmäßigen Nightly Builds. Ein ausführlicherer Systemtest kann hier gefunden werden.
HaikuOS ist kostenlos und kann auf der Herstellerseite heruntergeladen werden.
ReactOS
ReactOS wirkt auf den ersten Blick sehr vertraut und zeigt sich in einem klassischen Windows-Gewand. Tatsächlich aber täuscht der Eindruck. Dieses Betriebssystem ist Windows zwar nachempfunden, basiert aber in keinster Weise auf dem Microsoft-System.
Die Entwickler haben sich ein Betriebssystem zum Ziel gesetzt, das vollständig zu Windows kompatibel sein soll, ohne dabei auf den geschützten Microsoft-Code zurückzugreifen. Erstmals tauchte ReactOS 1996 unter dem Namen „FreeWin95“ auf. Es sollte eine kostenlose Alternative zum damaligen Windows 95 darstellen, die auch gleichzeitig gängige Windows-Programme ausführen kann.
Das Betriebssystem befindet sich seither in ständiger Entwicklung, liegt allerdings auch heute noch nur in einer Alpha-Version vor.
ReactOS ist kostenlos und kann auf der Herstellerseite heruntergeladen werden.